Coyote Teaching


Coyote Teaching heißt die Methode der amerikanischen Urbevölkerung zur Bildung und Erziehung ihrer Kinder und bildet das Fundament der Wildnispädagogik. Stalking Wolf, ein Schamane der Apachen, war zehn Jahre lang der Mentor von Tom Brown Jr., der das Coyote Teaching als Methode zum unterrichten von Wildnisfertigkeiten benutze. Wildnispädagogik adaptiert diese Methode für die Anforderungen unserer Zeit.

 

Bei einer nomadisierenden Lebensweise, findet man recht kleine Gruppengrößen von 20 bis 50 Personen. Die Jäger- und Sammlergruppen der indianischen Urbevölkerung Nordamerikas kamen zwar zu bestimmten Zeremonien oder Ereignissen in bestimmten Zeitabständen als Stamm zusammen, aber die alltägliche Lebensweise erforderte das Jagen und Sammeln der Nahrung in einer kleineren Gruppe von Menschen.

 

Man war aufeinander angewiesen, musste einander vertrauen und sich aufeinander verlassen. Es gab keine Smartphones, Gameboys, Drogendealer, süchtig machende Lebensmittel oder Fernseher. Eine intakte Gemeinschaft war wichtiger, als der Egotrip eines Einzelnen. Im Lebensmittelpunkt stand die Religion bzw. Spiritualität mit den entsprechenden Zeremonien. Eine Wertevermittlung war überlebenswichtig. Die Methode war einfach, man lebte es vor und vermittelte zudem Wissen und moralische Grundwerte durch Allegorien und Geschichten.

 

Grundlage der Erziehung war eine gute Beziehung, ein gutes Miteinander. Nochmal verdeutlicht: das Kernelement ist eine positive Beziehung! Jeder kümmerte sich um Jeden, trug Verantwortung für das eigene Kind, aber auch für andere Kinder. Das Leben war bestimmt von natürlichen Herausforderungen und schon früh wurde auch Verantwortung in die Hände von Kindern und Jugendlichen gelegt.

 

Vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen, dass der Coyote-Lehrer Lernsituationen konzipiert und gestaltet.

Er bietet den Rahmen für Erfahrungen und Erlebnisse und begleitet die ihm Anvertrauten auf der Reise, hilft Einsichten und Erkenntnisse zu reflektieren und zu integrieren. 

Die Grundlagen des Coyote Teaching als natürlichen Zyklus, können im Lebensrad abgebildet werden. Inspirieren, Neugierde wecken, Grundregeln und Vereinbarungen treffen, Vertrauen geben, den Prozess begleiten, Ergebnisse feiern und wertschätzen, reflektieren und den größeren Zusammenhang herstellen, Gebet und Danksagung. 

 

Kernelemente:

"Learning by doing" - dosierte Hilfestellung, Hilfe zur Selbsthilfe.

"Sacred Questions" - die Kunst des Fragestellens.

"Storytelling" - Lehren durch Geschichten, Vorbildfunktion und Aphorismen.

"Lernsituationen herstellen" - einen sicheren Rahmen bieten, um Erfahrungen zu machen.

"Wertschätzen" - Wertschätzen ist eine Kunst und geht über ein einfaches Lob aus dem Herzen hinaus.

"Reflexion" - die Kunst des Begleiten, um persönliche Erfahrung in Erkenntnisse umzuwandeln.

 

- Mehr im Buch "Benutzerhandbuch Mensch" oder bei der Weiterbildung "Wildnispädagogik" bei Wildnistraining.de. -